Die elf Musikerinnen des Ensembles «Damenwahl» wandeln durch die verschiedensten musikalischen Stile und Stimmungen der Schweizer Volksmusik und machen Frauen zum grossen Thema.
Die Soziobiologie, ein evolutionsbiologisch orientierter Zweig der Verhaltensbiologie, versteht unter dem Mechanismus der Damenwahl den Umstand, dass es in der Tierwelt überwiegend die Weibchen sind, die die entscheidende Rolle bei der Partnerwahl spielen. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten bei Tanzbällen des 18. und 19. Jahrhunderts waren hingegen andere: Die Regel besagte, dass der Mann die Frau zum Tanz aufforderte, die zwar ablehnen, nicht aber selbst ihren Tanzpartner wählen durfte.
Die sogenannte Damenwahl – häufig Höhepunkt des festlichen Tanzanlasses – kehrte dieses Prinzip um: Die Frauen durften wählen, für die Männer ziemte es sich nicht, die Aufforderung auszuschlagen – wohl auch deshalb, um den Herren Tanzmuffeln einen Riegel vorzuschieben, wie Quellen aus Zeitschriften des 19. Jahrhunderts belegen. So ist zu lesen: «Es war Damenwahl. Furchtbares Wort! Sie hetzen mich zu Tode. Ich sank vor Erschöpfung aufs nächste Kanape und schlief ein.» Oder an anderer Stelle: «Bei der Damenwahl: ‹Tanzen Sie, mein Herr?› – ‹Heute ausnahmsweise wenig.› – ‹Aber in der Regel?› – ‹Gar nicht.›»
Die etwas andere Damenwahl findet in der Andermatt Konzerthalle statt (und keine Sorge – niemand muss sich davor fürchten, auf die Tanzbühne gezerrt zu werden): Viele Ländlerhits wie «Wybergschtürm» oder «Die ruhigen Weiber in der Waschküche» beschreiben Frauen und ‹deren› Themen, stammen aber aus der Feder von Männern.
Denn lange Zeit wurde die Volksmusikszene – in der Frauen eine Randerscheinung waren – von Männern dominiert. Die wenigen Frauen, die sich ab den Zwischenkriegsjahren im Bereich der Volksmusik exponierten, waren fast ausnahmslos als (Jodel-)Solistinnen tätig und bildeten selten einen integralen Bestandteil von instrumentalen Ländlerkapellen. Auch wenn sich die Zustände seither stark verändert haben, sind insbesondere Komponistinnen nach wie vor unterrepräsentiert.
Im Projekt «Damenwahl!» verschaffen sich nun die wahren ‹Wybergschtürm-Expertinnen› Gehör: Elf der versiertesten Volksmusikerinnen der Schweiz spielen ein Konzert, das den weiblichen Beitrag zur Schweizer Volksmusik feiert. In voller Gruppenstärke und in kammermusikalischen Besetzungen mäandern sie virtuos und überraschend durch verschiedenste Stile zwischen traditioneller und neuer Volksmusik und bieten Komponistinnen ihre verdiente Bühne. Denn kein Zweifel, die Zeit ist reif – es ist Damenwahl!
Damenwahl:
Evelyn Brunner, Kontrabass & Schwyzerörgeli
Kristina Brunner, Cello & Schwyzerörgeli
Maria Gehrig, Violine & Blockflöte
Barbara Gisler, Cello & Kontrabass
Cristina Janett, Cello
Madlaina Janett, Viola
Hanna Landolt, Violine
Gaby Näf, Klarinette & Saxophon
Martina Rohrer, Kontrabass
Andrea Ulrich, Akkordeon
Patricia Ulrich, Piano
Die Soziobiologie, ein evolutionsbiologisch orientierter Zweig der Verhaltensbiologie, versteht unter dem Mechanismus der Damenwahl den Umstand, dass es in der Tierwelt überwiegend die Weibchen sind, die die entscheidende Rolle bei der Partnerwahl spielen. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten bei Tanzbällen des 18. und 19. Jahrhunderts waren hingegen andere: Die Regel besagte, dass der Mann die Frau zum Tanz aufforderte, die zwar ablehnen, nicht aber selbst ihren Tanzpartner wählen durfte.
Die sogenannte Damenwahl – häufig Höhepunkt des festlichen Tanzanlasses – kehrte dieses Prinzip um: Die Frauen durften wählen, für die Männer ziemte es sich nicht, die Aufforderung auszuschlagen – wohl auch deshalb, um den Herren Tanzmuffeln einen Riegel vorzuschieben, wie Quellen aus Zeitschriften des 19. Jahrhunderts belegen. So ist zu lesen: «Es war Damenwahl. Furchtbares Wort! Sie hetzen mich zu Tode. Ich sank vor Erschöpfung aufs nächste Kanape und schlief ein.» Oder an anderer Stelle: «Bei der Damenwahl: ‹Tanzen Sie, mein Herr?› – ‹Heute ausnahmsweise wenig.› – ‹Aber in der Regel?› – ‹Gar nicht.›»
Die etwas andere Damenwahl findet in der Andermatt Konzerthalle statt (und keine Sorge – niemand muss sich davor fürchten, auf die Tanzbühne gezerrt zu werden): Viele Ländlerhits wie «Wybergschtürm» oder «Die ruhigen Weiber in der Waschküche» beschreiben Frauen und ‹deren› Themen, stammen aber aus der Feder von Männern.
Denn lange Zeit wurde die Volksmusikszene – in der Frauen eine Randerscheinung waren – von Männern dominiert. Die wenigen Frauen, die sich ab den Zwischenkriegsjahren im Bereich der Volksmusik exponierten, waren fast ausnahmslos als (Jodel-)Solistinnen tätig und bildeten selten einen integralen Bestandteil von instrumentalen Ländlerkapellen. Auch wenn sich die Zustände seither stark verändert haben, sind insbesondere Komponistinnen nach wie vor unterrepräsentiert.
Im Projekt «Damenwahl!» verschaffen sich nun die wahren ‹Wybergschtürm-Expertinnen› Gehör: Elf der versiertesten Volksmusikerinnen der Schweiz spielen ein Konzert, das den weiblichen Beitrag zur Schweizer Volksmusik feiert. In voller Gruppenstärke und in kammermusikalischen Besetzungen mäandern sie virtuos und überraschend durch verschiedenste Stile zwischen traditioneller und neuer Volksmusik und bieten Komponistinnen ihre verdiente Bühne. Denn kein Zweifel, die Zeit ist reif – es ist Damenwahl!
Damenwahl:
Evelyn Brunner, Kontrabass & Schwyzerörgeli
Kristina Brunner, Cello & Schwyzerörgeli
Maria Gehrig, Violine & Blockflöte
Barbara Gisler, Cello & Kontrabass
Cristina Janett, Cello
Madlaina Janett, Viola
Hanna Landolt, Violine
Gaby Näf, Klarinette & Saxophon
Martina Rohrer, Kontrabass
Andrea Ulrich, Akkordeon
Patricia Ulrich, Piano
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Gut zu wissen
Preisinformationen
CHF 85.00 / 70.00 / 50.00 / 35.00
Kinder, Schüler*innen, Lernende sowie Studierende (bis 30 Jahre) erhalten 50% auf sämtliche regulären Tickets.
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