Mindestens genauso bedeutsam wie die Brücke selbst, ist deren Ausschmückung mit einem eindrücklichen Bilderzyklus, der ihrem Charakter erst zur notwendigen Tiefe verhalf. Der Luzerner Stadtschreiber Renward Cysat (1545-1614) wendete Jahre dafür auf, um die Geschichte der alten Schweiz und der Christenheit zu studieren und ein Konzept für den Bilderschmuck zu erstellen. So sollte die Brücke davon erzählen, dass ein wunderbares Schicksal alle Taten der alten Eidgenossen geleitet hat. Da eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln nicht möglich gemacht werden konnte, wurden alle vermögenden Bürger aufgerufen, eine oder mehrere Tafeln zu stiften. 1611 finalisierte Cysat dann seine Ideen, und die Arbeit konnte beginnen. 1646 wurden die Bilder ein erstes Mal restauriert. Ab 1726 hatte ein Aufseher über die Brücke zu wachen, weil die Bilder immer wieder von Jugendlichen beschädigt wurden. Vor dem Brand 1993 waren von den ursprünglich 158 Bildern deren 147 erhalten. 110 davon befanden sich beim Brand in der Brücke, von denen rund zwei Drittel durch das Feuer entweder vollständig zerstört oder schwer beschädigt wurden.