Wer ab Romoos durch das weitverzweigte Napfgebiet wandert, dem sticht vielleicht plötzlich Rauch in die Nase, der zwischen den Bäumen emporsteigt. Keine Sorge, es ist kein Waldbrand: Es sind die Dämpfe der schwelenden Kohlenmeiler. Die Köhler von Romoos schichten Buchen-, Eschen- und Nadelholz zu kegelförmigen Haufen auf. Dann zünden sie sie an, um so Holzkohle zu erzeugen. Während gut zwei Wochen überwachen sie die Verkohlung rund um die Uhr – die Herstellung des «schwarzen Goldes» ist harte Arbeit.
Die Bauern betreiben die Köhlerei als Nebenerwerb, seit Jahrhunderten schon. Einst zählte Romoos rund 200 Kohlplätze, damals brauchten Hufschmiede, Eisengiessereien oder Glashütten die Holzkohle in grossen Mengen. Heute betreiben das uralte Handwerk nur noch wenige Landwirte aus dem Napfgebiet. Gut 100 Tonnen Holzkohle stellen sie jährlich her. Luftlöcher stechen, Brennmaterial nachlegen, Kohle ausziehen – mit etwas Glück kann auf der Wanderung zwischen Romoos und Bramboden den Köhlern bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden. Tafeln entlang des Köhlerwegs informieren zudem über das Köhlerhandwerk sowie über Goldsucher und Naturphänomene in der Region.
Die Route führt zuerst bergauf nach Schwändi und dann über einen spektakulären Fussweg durch die enge Schlucht des Goldbachs. Beim Oberlänggrat ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Die Strecke via Rose-Beizli, das etwas abseits des Weges liegt, hinunter zum Seeblibach und ins Ziel nach Bramboden verläuft quer durch das Luzerner Napfgebiet. Es geht vorbei an steilen Nagelfluhflanken und Wasserfällen, durch enge Tobel und über sonnige Kreten. Wegen seiner Topografie wird das Gebiet rund um Romoos auch als «Centovalli des Kantons Luzern» bezeichnet. Bramboden dann ist ein wahres Kleinod – es liegt in einem Seitental im Entlebuch, weit weg von allen anderen Dörfern. Im Wallfahrtsort lohnt sich der Besuch der schmucken Bergkirche, die dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist.